Noch einmal mit Bauchgefühl: Wie Intuition die Kreativität belebt

Agentur-Workshop “Story. Sprache. Kern.” mit Michael Matthiass

Kennen Sie Ihren inneren Wal eigentlich? Ja, die Frage ist ernst gemeint! Wahrscheinlich haben Sie ihn bereits getroffen, doch Sie geben ihm garantiert zu wenig Raum. Dafür ergreift das Boot immer wieder zu schnell das Wort.

Wir, 16 Kreative und Berater:innen der zebra | group, kennen unseren Wal und unser Boot jetzt sehr gut. Einander vorgestellt hat uns Jung von Matt-Veteran und Art Directors Club-Mitglied Michael Matthiass in seinem Workshop „Story. Sprache. Kern.“ Dieser Workshop richtet sich an alle, die kreativ, und mit Kreativen zusammen, arbeiten. Und das mit einigen sehr interessanten Erkenntnissen. In den zwei Tagen jagt ein Aha-Effekt den nächsten.

Werbeagentur Zebra Inhouse Workshop Michael Matthiass 05

Ich sollte Ihnen jetzt aber erst einmal erklären, was es mit dem Wal und dem Boot eigentlich auf sich hat. Der Wal steht symbolisch für unseren Geist, unsere Intuition. Das Boot steht sinnbildlich für die Analyse. Wenn der Wal, wie in unserem Fall, mit einer kreativen Aufgabe konfrontiert wird, taucht er ab und beginnt zu suchen. Er sucht nach Assoziationen, nach Worten, Bildern – nach Ideen. Das kann manchmal eine ganze Weile dauern. Aber er sucht nicht nur nach neuen Ideen, sondern bewertet diese auch schnell und präzise. Allerdings zu schnell. Daher fehlen ihm häufig die Worte, wenn er wieder auftaucht. Unser Wal versucht sich daher mit Körpersprache oder Sprachbildern, die zunächst absurd erscheinen, auszuhelfen. Heraus kommt dann so etwas wie: „Hm, also joa, ich weiß nicht, aber puh, geht so.“ Egal, wie lange wir das schon machen. Da wir es gewohnt sind, solche Reaktionen als undurchdacht zu interpretieren, versucht das analytische Boot einzuspringen und in Worte zu fassen, was eigentlich noch gar nicht in Worte gefasst werden kann. Und genau hier liegt der Fehler. Diese Reaktionen des Wals sind echt, kommen aus den Tiefen unseres Geistes und stimmen immer. Sie sind nur ein wenig undeutlich. Wir müssen ihnen nur mehr Raum geben und sie auch einmal aushalten.

Denn ob gestandener Creative Director, der gerade einen ersten Grafikentwurf beurteilt oder unsere Praktikantin, die in der ersten Woche direkt in so einen Workshop geworfen wird – die Wortfindungsstörungen sind dieselben und sie haben immer Berechtigung. Unsere Praktikantin Lienn hat sich übrigens ganz hervorragend geschlagen – beim Dechiffrieren des Wals und beim Bändigen des Boots.

Wir haben alle diese innere Stimme

Das klingt für uns Kreative jetzt erst einmal befreiend und gibt uns die Erlaubnis, nicht immer alles gleich in Worte fassen zu müssen. Wenn wir unseren Wal dann allerdings dechiffriert haben und unsere Ideen ausgereift den Kund:innen vorstellen, kann passieren, was wir alle kennen: Der Kund:innen-Wal taucht ebenfalls auf und bewertet. Irgendetwas stört ihn, er kann nur nicht genau sagen was. Durch Michael Matthiass können wir nun allerdings alle besser damit umgehen. Er hat uns das grundlegende Handwerkszeug gegeben, auch den Wal anderer übersetzen zu können. Denn auch auf Kund:innenseite hat der riesige Säuger eine Berechtigung.

Das Briefing muss sitzen

Jetzt steht für Sie bestimmt die Frage im Raum, wie dem Wal die Arbeit erleichtert werden kann. Die Antwort ist: Mit einem wasserdichten, genauen Briefing! Das mag erst einmal nach nichts Weltbewegendem klingen. Für die weitere Arbeit der Kreativen ist es das aber durchaus. Denn ohne klares Briefing weiß die Kreation gar nicht, in welche Richtung sich die Gedanken fokussieren müssen. Woran liegt es aber, dass viele Briefings nicht genau genug sind? Meistens ist der Grund schlichtweg fehlende Kommunikation zwischen der Kreation und den Projektmanager:innen auf der einen Seite und zwischen den Projektmanager:innen und Kund:innen auf der anderen Seite. Die Projektverantwortlichen wissen häufig gar nicht, worauf es Kreativen besonders ankommt und Kreative merken erst während des Prozesses, dass ihnen wichtige Informationen fehlen. Im Agenturalltag muss es häufig schnell gehen und Deadlines sind einzuhalten. Doch im Vorfeld mehr Zeit in ein gutes Briefing und die Kommunikation zu investieren, lohnt sich!

Gemeinsam geht’s einfach besser

In Agenturen steht und fällt alles mit guter Zusammenarbeit. Kund:innen – Kreative – Berater:innen sollten daher viel häufiger an einem Tisch zusammenkommen, bevor es richtig losgeht. Es mag wie ein Klischee klingen, aber gemeinsam brieft und kreiert es sich einfach besser. Schließlich leben auch Wale in Herden. Und jedes Mitglied dieser Herde leistet wertvolle Beiträge – seien es Kreative, Berater:innen oder Praktikant:innen.

Warum machen wir das?

Kreation steht nie still. Und zum Kreativsein gehört es, stetig zu lernen und sich Neuem zu öffnen. zebra will auch nach 30 Jahren mit umwerfenden Ideen aufwarten und die ganze Herde kreativ auf Trapp halten. Dafür braucht es gegenseitiges Vertrauen, stetiges Lernen, persönliches Wachstum, aufeinander Hören und das eigene Ego ein Stück weit zu kontrollieren. Denn egal, ob die Gold-Idee von der Praktikantin ausgegraben wurde oder der beste Briefing-Beitrag vom Grafiker kommt – wir haben es gemeinsam zusammengesetzt und das Beste herausgeholt.

(Credits: Die Header-Grafik wurde von unserer Praktikantin Lienn Theeg in Zusammenarbeit mit unseren Grafiker:innen erstellt.)

Werdet Teil der zebra-Herde!

Wenn euch euer innerer Wal jetzt sagt, dass ihr auch gern kreativ arbeiten würdet, dann meldet euch. Werdet ein Teil der zebra | group, ob in Chemnitz, Dresden oder remote! Freie Stellenangebote in unserer Agenturgruppe gibt's auf unserer Karriereseite

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