Wie wollt ihr arbeiten? – Arbeitsmodelle für Kreative
Vier Kreative – festangestellt, selbstständig, als Miniatur-Dependance ihrer Agentur in einer anderen Stadt tätig – haben uns erzählt, warum ihr Arbeitsmodell für sie das Beste ist. Alle vier arbeiten bei und für zebra – die Agentur will Kreativen möglichst viel Freiraum in der Ausgestaltung ihrer Arbeitsbedingungen bieten.
Elke Heidrich, festangestellt als Grafikerin und Reinzeichnerin (Chemnitz)
„Ich arbeite seit zehn Jahren bei zebra, bis vor zweieinhalb Jahren in Vollzeit. Dann war ich im Babyjahr und mir wurde schnell klar, dass ich besonders in den ersten Jahren möglichst viel Zeit mit meinem Sohn Hannes verbringen will. Aber trotzdem weiterarbeiten. Die Lösung ist eine flexible 35-Stunden-Woche, die mir viel Freiraum für meine Familie ermöglicht. Ich wohne nicht direkt in Chemnitz, deshalb fange ich möglichst früh an zu arbeiten, hole Hannes dann aus dem Kindergarten und kann den Nachmittag mit ihm verbringen. Nicht alle Kreativen setzen Freiheit auf Platz 1 ihrer Prioritätenliste. Mir ist zum Beispiel wichtiger, dass meine Familie etwas im Kühlschrank hat und ich mich nicht auf Akquise-Mission ans Telefon hängen muss, um an spannenden Projekten mitarbeiten zu können. Nicht wegzudenken sind aktuelle Programme, bei denen das Reinzeichnen nicht in umständlicher Klickartistik ausartet, und Kollegen, mit denen ich sowohl über die Arbeit als auch über den letzten Tatort fachsimpeln kann. Die beste Belohnung ist für mich, eigene Ergebnisse zu sehen und zu wissen, dass sie nicht auf einem faulen Kompromiss fußen, auf dem Nachhauseweg stolz an einem unserer Plakate vorbeizufahren und mich gleichzeitig schon auf eine Partie ‚Pustekuchen‘ mit meinem glücklich grinsenden Sohn zu freuen.“
Michelle Ziegelmann, selbständig als Texterin und Konzeptionerin (kreativetante.de aus Leipzig)
„Ich bin seit 2013 selbstständig und arbeite inzwischen regelmäßig mit zebra und anderen Agenturen zusammen. zebra ist in der Region schon ein Begriff, also habe ich gleich zu Beginn meiner Selbstständigkeit mein Portfolio zu ihnen geschickt, anfangs testweise in kleinen Projekten mitgewirkt und arbeite nun regelmäßig mit ihnen.
Selbstständig sein passt zu mir, weil ich ein großes Freiheitsbedürfnis habe, welches sich nicht immer mit einem Nine-To-Five-Job verträgt. Die sind grundsätzlich nicht falsch, auch ich habe schnell gelernt, dass ich auch als Kreativer eine gewisse Tagesstruktur brauche. Aber gerade im Kreationsprozess findet man mich nicht immer am Schreibtisch, sondern vielleicht im Park beim Leute beobachten. Oder die Idee findet mich, abends 22.00 Uhr unter der Dusche. Manchmal vermisse ich es, im Team Ideen zu spinnen, deshalb arbeite ich in einer Bürogemeinschaft und finde Pitchphasen immer wieder schön – dann kommen alle zusammen und überlegen gemeinsam. Ich schätze an zebra, dass dort alle sehr freundlich, echt und ehrlich sind. „Jede Idee wird diskutiert“ ist kein leerer Leitsatz, sondern an der Tagesordnung.
Die Mischung aus freien und festangestellten Kreativen ist meiner Meinung nach für jede Agentur von Vorteil. Als Freie bin ich unvoreingenommen den Kunden gegenüber, weil ich nicht den gesamten Prozess und alle Befindlichkeiten kenne. Deshalb kann ich ohne Schranken im Kopf in einen Kreationsprozess starten. Zeitgleich darf ich Projekte und Kunden bearbeiten, an die ich allein und ohne eine Agentur nie gekommen wäre. Die Arbeit mit Selbstständigen ist also für beide Seite ein Gewinn.“
Kristin Dörner, Texterin und Konzeptionerin und Hendrik Großer, Art Director aus dem zebra Ideenlabor in Berlin Neukölln
Kristin: „2005 bin ich bei zebra als Juniortexterin eingestiegen, anfangs mit 'ner ordentlichen Portion Muffensausen. Die Agentur war damals schon ziemlich erfolgreich, der Anspruch hoch und ich dachte: „Wow, hoffentlich bin ich dem gewachsen.“ Also hab ich mich ins Zeug gelegt und ungefähr eine Million Ideen am Tag produziert. Ein paar davon kamen ganz gut an und so durfte ich eigentlich gleich an Pitches und großen Kunden mitarbeiten. Heute bin für die Konzeption und Kreation von Kampagnen verantwortlich. In einer großen Agentur wird's auch mal stressig. Das bringt das Business mit sich, aber die meisten Falten bekommt man eher vom vielen Lachen. 2007 wollte ich aus privaten Gründen nach Berlin gehen, gleichzeitig war ich in der Agentur aber sehr happy. Also habe ich die Chefs gefragt, ob es nicht einen Weg gäbe, weiter für zebra zu texten, zum Beispiel im Home Office. Den haben wir gefunden. Die erste Zeit war ich Pendlerin. Vier Tage Chemnitz, drei Tage Berlin. Später bin ich dann flexibel bei Bedarf nach Chemnitz gefahren. Seit es meinen langjährigen Grafiker-Kollegen Hendrik auch nach Berlin verschlagen hat, arbeiten wir als Art-Text-Team in einem eigenen, kleinen Ideenlabor. Aber klar ist: Ohne gegenseitiges Vertrauen wäre so etwas nicht möglich. Die Chefs wissen die Leistungen ihrer Mitarbeiter zu schätzen. Nur deshalb sind solche unkonventionellen Arbeitsweisen machbar. Die Seele von zebra sitzt in Chemnitz und auch wenn wir hier recht autark arbeiten, sind wir hundertprozentige Chemnitzer zebras. Unsere Etage ist einfach 250 Kilometer weiter, statt nur zwei Stockwerke.“
Hendrik: „zebra ist 2007 auf mich aufmerksam geworden. Ich hatte an einem Plakat-Wettbewerb des Chemnitzer Stadtmagazins teilgenommen. Kristin ermutigte mich und – zack – plötzlich saß ich im Bewerbungsgespräch. Und noch plötzlicher in der schicken zebra Villa hinter einem riesigen Monitor und zwischen lauter netten Kollegen. Das war ein richtig cooler Karriereschritt. Heute freue ich mich immer noch, als AD für zebra schicke Werbung zu kreieren. Ich mag die Leute und das Umfeld. Wir haben schöne Aufgaben mit bekannten Marken und ich bin mittendrin. Das fetzt. 2013 habe ich dann doch mal etwas anderes ausprobiert und bin nach Dresden gegangen. Die Arbeit in einer anderen Agentur war okay, aber das zebra Feeling und die ganz großen Projekte fehlten mir ganz schön. Zum Glück war der Draht zu den ehemaligen Kollegen noch heiß und die Tür stand immer offen. So kam der Plan zwischen zebra Geschäftsführung, Kristin und mir auf, als AD nach Berlin zu gehen und trotzdem zurück zu zebra: als kreative Verstärkung und visueller Sparringspartner. Und weil’s bei zebra immer fix geht, war unser kleines, wildes Ideen-Labor in einem Neuköllner Co-Working-Space schon einen Monat später fertig. Eine verrückte Zeit. Generell ist unser Tagesablauf aber nicht viel anders als früher – wir kommen morgens ins Büro, checken Mails, öffnen Skype und das Projektmanagementtool. Und los geht’s. Bei Fragen greife ich zum Hörer und kläre alles. Wir machen Werbung und zebra braucht Leute, die gute Kreation lieben und die Funktion von Werbung verstehen. Ganz einfach.“
(Dieser Artikel entstand 2015 im Rahmen einer Content-Partnerschaft mit Sputnika.de.)